Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>

Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst</p>

Tobias Zielony signiert in der Seilerstraße ©griffelkunst

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>

Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst

<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>

Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst

WOLS

B-REIHE, 320. WAHL, IV. QUARTAL 2005
Wols. Blickwechsel. Frauenporträts aus den 1930er Jahren
Photographien aus dem Nachlass

1. Frauenbildnis: Sonia Mossé
2. Frauenbildnis: Simone Schiffrin
3. Frauenbildnis: Suzanne Magisson-Borel
4. Frauenbildnis: unbekannt
5. Frauenbildnis: Denise Kerny
6. Frauenbildnis: unbekannt (rückseitiger Vermerk durch Gréty Wols „Lindbergh“)
7. Frauenbildnis: unbekannt

Papierqualität: Agfa Multicontrast Classic
Hersteller: Atelier Margotow, Wahlershausen
Mappe: Archivkarton, Leinenrücken, Baumwollverschlussband
Hersteller Mappe: Christian Zwang, Hamburg

Bereits anlässlich der Edition Wols. Sieben Selbstbildnisse im Herbst 2001 haben wir in Aussicht gestellt, uns einer anderen photographischen Werkgruppe von Wols, seinen zahlreichen faszinierenden und ungewöhnlichen Frauenporträts, einmal gesondert zu widmen. Das geschieht nun mit Herausgabe der Serie Wols. Blickwechsel. Frauenporträts aus den 1930er Jahren. Wie bei der Betrachtung von Wols Leben und Werk häufiger der Fall, kommt auch die Beschäftigung mit der Geschichte dieser Porträts, neben der Begeisterung für die Arbeit als solche, einem kunsthistorischen Krimi gleich.

Wols hatte als junger Mann in Dresden bei der Porträtphotographin Genia Jonas das Photographieren erlernt. Nach seiner Emigration nach Paris 1933 nutzte er diese Fähigkeit, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Neben Auftragsporträts entstanden dort zahlreiche Aufnahmen von Freunden aus der Literatur-, Kunst- und Schauspielszene. Claus Mewes, Leiter des Kunsthaus Hamburg und Kurator der viel beachteten Ausstellung Wols – Aquarelle und Zeichnungen (2000), beschäftigt sich seit geraumer Zeit intensiv mit Wols’ Gesamtwerk. Sein sorgfältig recherchierter Text für unsere Mappe mit den sieben Selbstbildnissen von Wols wirft ein neues Licht auf die berühmte Serie. Auch die aktuelle Edition wird durch einen Text von Claus Mewes begleitet, in dem er die Ergebnisse seiner Nachforschungen dokumentiert, abbildet und analysiert. So konnte er zum Beispiel die Identität von vier der sieben porträtierten Frauen gesichert nachweisen, für eines der Photos die bislang angenommene Zuschreibung jedoch falsifizieren.
Gemeinsam ist der Serie nicht nur die Zugehörigkeit der Frauen zur Pariser Bohème der 1930er Jahre, sondern vor allem die Art und Weise, in der Wols sie photographiert hat. Keines der Porträts entspricht einer frontalen Gesichtsaufnahme im herkömmlichen Sinne. Anhand von Details wie Schmuck und Frisuren lässt sich vielmehr erkennen, dass die Frauen liegend und von oben photographiert wurden. Die ungewohnte Aufnahmeposition, der „Blickwechsel“, bewirkt eine nachhaltige Irritation, die einen Großteil der faszinierenden Ästhetik der Photos begründet. Gleichzeitig ist Wols gesamtes Oeuvre vom Einsatz dieser, wenn man so sagen möchte, polymorphen Perspektive geprägt. In diesem Sinne stellen die Photos keine Ergänzung des zeichnerischen, malerischen und druckgraphischen Werks dar, sondern führen, da sie auf das Engste mit dessen Genese verwoben sind, unmittelbar ins Zentrum seines künstlerischen Schaffens.

320 B1
320 B2
320 B3
320 B4
320 B5
320 B6
320 B7

1913 geboren in Berlin als Alfred Otto Wolfgang Schulze
1919 Übersiedlung der Familie nach Dresden. Außerordentliche musikalische Begabung (im Geigenspiel)
1924 Freundschaften mit Fritz Bienert, Fritz Löffler, Otto Dix
1931 Wols verlässt die Schule vor Abschluss des Abiturs. Fritz Busch bietet ihm Stelle als Konzertmeister an. Lernt Photographie im Photoatelier von Genja Jonas.
1932 kurze Zeit am Bauhaus bei Moholy-Nagy und Mies van der Rohe. Aufenthalt in Paris im Kreis von Léger, Arp, Giacometti, Ozenfant,
Miró, Dali, Max Ernst, Sartre u. a.
1933 seit September aus Opposition nicht mehr in Deutschland gewesen. Betätigt sich als Photograph. Aufenthalt in Spanien und auf Ibiza.
1937 arbeitet als offizieller Photograph für den „Pavillon de l’Elégance“ und stellt seine Photographien in einer Pariser Galerie aus. Nach dem Vorbild eines an ihn gerichteten Telegramms, das seinen verstümmelten Namen enthält, nennt er sich fortan Wols.
1939 14 Monate Internierungslager. Es entstehen Hunderte von Zeichnungen und Aquarellen.
1940 Entlassung aus dem Lager durch Heirat mit Gréty.
1940–45 lebt in Cassis und Dieulefit/Drôme
1945 erste Ausstellung bei René Drouin in Paris. Kehrt nach Paris zurück und bleibt dort.
1947 weitere Ausstellungen in Paris, New York und Mailand.
1951 zieht nach einer Alkohol-Entziehungskur nach Champigny.
1951 stirbt am 1. September in Paris.

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