Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>
<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>
<p>Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst</p>

Drucke von Anja Tchepets entstehen ©griffelkunst

<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst</p>

Aufbau der Ausstellung “Thomas Kilpper – 150 Years of Printmaking”, 2014 ©griffelkunst

<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>
<p>Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst</p>

Ausstellung von Peter Kogler im Kunstraum Seilerstraße ©griffelkunst

<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>
<p>In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst</p>

In der Druckwerkstatt von Thomas Franke ©griffelkunst

Stephen Craig

325 A1
325 A2
325 A3
325 A4
325 A5
325 A6

A-REIHE, 325. Wahl, I. QUARTAL 2007
Flowers, 2007
Farblithographien
ca. 28,0 x 23,0 cm / 27,0 x 22,0 cm (Blatt 1-5)
31,0 x 37,0 cm / 29,0 x 35,0 cm (Blatt 6)

1. Flowers I
2. Flowers II
3. Flowers III
4. Flowers IV
5. Flowers V
6. Kasse

Papierqualität: 225 g/qm Zerkall Bütten
Drucker: Tabor Presse, Berlin

Gemeinsam mit Reiner Ruthenbeck erhielt Stephen Craig 2005 den Fünften Graphikpreis der Griffelkunst-Mitglieder. Sein hierzu ediertes Multiple Underground Cinema spielt, wie viele seiner Arbeiten, mit räumlichen Dimensionen und Wahrnehmungssituationen.

Seit Ende der 90er Jahre realisiert Stephen Craig Projekte für den öffentlichen Raum, wie etwa Pavillons, die Skulptur, Architektur, soziale Plattform und metaphorisches Bild in Einem sind. Sein Werk ist mehrdimensional angelegt. „Es steht für offene Räume, in denen sich Ideen, Vorstellungen und Wünsche verfangen können, städtebaulichen Fragen genauso wie ästhetische Überlegungen oder Fragen der Ökologie. ,Es ist ein Teil meines Charakters, ein Konzept als Raumvolumen zu denken, herauszuarbeiten und umzusetzen’, beschreibt Craig seinen plastischen Denkprozess, dem keinerlei Grenzen gesetzt sind innerhalb der erfahrbaren Welt.“ (Carmela Thiele über Stephen Craig, in: Künstler, Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München 2006)
Dieses zeigt sich in einem Werk, das sich in unterschiedlichsten Feldern bewegt. In den letzten Jahren wurde der Jahrmarkt eines seiner zentralen Themen. Craig photographiert seit Anfang 2000 Schaustellerbuden auf dem Hamburger Dom. „Angezogen hat mich vor allem das handwerklich Selbsthergestellte vieler fahrender Geschäfte und die Grellheit der Farben, die zugleich schön und grässlich, krass und laut sind.“ (Stephen Craig, in: Künstler, Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, München 2006) Das Jahrmarkt-Thema führt Craig zu einer grellen Farbigkeit und zu neuen Formen. Es entstehen zahlreiche Farbphotographien, aber auch Modelle von Kassenhäuschen und Dachdekorationen, die er im Maßstab 1:1 nachbaut und in eine schillernde Farbigkeit taucht.

Diese findet sich auch in der für die griffelkunst aufgelegten Serie Flowers. Akribisch hat Stephen Craig zunächst fünf mehrfarbig angelegte Blumenfelder auf über 20 Lithosteine gezeichnet, um daraus fünf Bilder zu erstellen, auf denen in unterschiedlichen Streuungen stark schematisierte, 5-farbig angelegte Blüten vor blauem Hintergrund zu sehen sind. In die farbigen Blumenfelder kann der Betrachter nach allen Seiten hin eintauchen, die Graphiken sind in alle Richtungen lesbar, ein Oben und Unten ist nicht vorgegeben. Die „Blumenkacheln“ wirken zunächst rein dekorativ und bestechen durch ihre Farbigkeit. Den Schlüssel zu der Geschichte liefert schließlich das sechste Blatt, auf dem ein improvisiertes Kassenhäuschen zu sehen ist. Es steht im Zentrum der fünf Blumenfelder und verweist darauf, dass man für das Pflücken der Blumen einen Gegenwert leisten muss. Wie hoch dieser anzusetzen ist, mag jeder selbst bestimmen. Entscheidend ist hier – wie häufig in Craigs Arbeiten – das Prinzip der Demokratisierung von Strukturen.
Die Grundidee ist einfach: basierend auf dem Prinzip der griffelkunst, durch die Mitgliedschaft einen einfachen Zugang zum Sammeln aktueller Kunst zu bieten, schafft Stephen Craig in seiner Arbeit vielschichtige Assoziationen zum Thema Sammeln. Aus den fünf Blumenfeldern kann sich der Betrachter seine eigene Blumenwiese „zusammensammeln“, die Felder sind dabei nach allen Richtungen hin frei kombinierbar.
Formal erinnern die Graphiken an die Pop Art der 60er Jahre und wecken Erinnerungen an Andy Warhols Flowers. Sie wirken bunt und poppig und stehen rein von der Farbigkeit in enger Verbindung zu Craigs Dom-Bildern. Dennoch zeigt sich in dieser Arbeit ein starker Bruch. Der Künstler kommt inhaltlich zu ganz neuen Formulierungen. Ein streng angelegtes Konzept, wie es den Arbeiten von Stephen Craig eigen ist, bleibt zunächst im Verborgenen. Dabei sind die Felder bei genauer Betrachtung nach strengen formalen Kriterien konzipiert. Das Gesamtkonzept der Edition ist in jeder einzelnen Blüte, in jedem Blatt und in der gesamten Serie formuliert.

E 414 Underground Cinema, 2005
Objekt, Holz, Kunststoff, Acrylglas, verschiedene Lackierungen
27,5x 41,2 x 29,2 cm

Hersteller: Studio G, Hellwege

Gemeinsam mit Reiner Ruthenbeck erhält der nordirische Künstler Stephen Craig für sein Objekt Underground Cinema den Fünften Graphikpreis der Griffelkunst- Mitglieder. Seine Arbeit spielt auf zahlreichen Ebenen mit räumlichen Dimensionen und Wahrnehmungssituationen. Das Objekt kann als Modell im Maßstab 1:50 für ein noch zu bauendes Kino unter der Erde betrachtet werden und damit als ein utopischer Raum, ein Versprechen an die Zukunft. Einen ersten Einblick in Craigs Arbeitsweise vermittelt sein Beitrag zum Katalog des Fünften Graphikpreises aus dem der folgende Auszug stammt:
Ich habe das Kino als Medium und als zentralen Aspekt meiner Arbeit gewählt. Falls es je einen Weg gegeben hat, im Kunstbereich demokratisch zu sein, dann ist es durch das Medium Kino. Walter Benjamin war, wie wir wissen, wahrscheinlich der Erste oder einer der Ersten, der dieser Tatsache Rechnung getragen hat. Auch Joyce und Beckett waren in einer frühen Phase der Kinogeschichte sehr an den Möglichkeiten und möglichen Vorteilen des Kinos als Medium, das potenziell Kunst enthalten und sie einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen kann, interessiert. Meine Arbeit basiert und ist immanent mit der „Idee des Kinos“ (in einem spielerischen, paraphrasierenden Sinne) verbunden: „Kino als vielfältiges Objekt“.

Drei Phasen
A) Der Begriff „Underground Cinema“ bezieht sich auf die „Art“ des Filmemachens im Sinne von Inhalt. Ein alternatives Genre.
:Alternatives Genre – Alternatives Design:
B) Der Film würde in einem unterirdischen Raum gezeigt.
C) Bei diesem kleinen „Werk“ oder der „Skulptur“ können die repräsentativen Elemente der Kinostruktur (die Ticketkasse und der Eingangsbereich) (von Hand) um 180 Grad gedreht – und somit die Box geschlossen werden.
Die äußeren Elemente werden also im Innenraum gefangen. Das Kino verwandelt sich in das Kino, wird gerahmt, wird ins Bild gesetzt. Wenn man von außen in die Box hineinschaut, können die Außen- und die Innenseite des Kinos gleichzeitig durch die ausgeschnittene Projektionsleinwand gesehen werden. Das heißt auf der Leinwand. Sie können, wie es jetzt ist, auf dem Kopf betrachtet werden. Oder die gesamte Box kann umgedreht werden, so dass die Struktur wieder richtig herum steht.
Dabei tritt ein spielerisches Moment auf, das direkt auf das Funktionsprinzip der Camera Obscura bezogen ist. Es ist eine Camera Obscura, die nicht wie eine Camera Obscura im geometrischen Sinne arbeitet, sondern die Funktion in einem physikalischen (mechanischen) Sinne parodiert und paraphrasiert.

Drei Aspekte
A) Das architektonische Modell (1:50) für ein reales Gebäude, in dem die Kasse und der Eingangsbereich im Erdgeschoss, auf Straßenebene, zu finden sind und der Kinosaal liegt unterirdisch – um pragmatisch Platz zu sparen! Dies wird spielerisch abgeschwächt, während die Wichtigkeit der Trennung der realen kommerziellen Komponente (Zahlen und Eintreten – in dieser Reihenfolge) und des „Theater der Träume“ – als eine Welt für sich – übertrieben kommentiert wird.
B) Es ist eine Kamera, mit der man seine eigenen Filme (Underground Filme) machen kann. Sie finden im Kopf des Machers statt, der gleichzeitig Betrachter, Herausgeber und Schöpfer seines mentalen Archivs für sein eigenes Kino ist. Wie viel gelagert wird, hängt von der Kapazität des Betrachters/Filmemachers ab.
C) Projektion. Der ausgeschnittene rechte Winkel in der Endwand der Theaterbox ist die Projektionsleinwand der Box, die den Kinosaal bildet. Filme werden, wie schon gesagt, simultan gemacht und projiziert.
Stephen Craig

E 414

Stephen Craig

1960 geboren in Larne, Nordirland

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