Griffelkunst-Vereinigung Hamburg e.V.

<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>
<p>Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst</p>

Aufbau Installation Thorsten Brinkmann “Ernie & Se King”, Kunstraum Seilerstraße 2011 ©griffelkunst

<p>Druckstöcke und Andrucke von Birgit Brandis ©griffelkunst</p>
<p>Druckstöcke und Andrucke von Birgit Brandis ©griffelkunst</p>
<p>Druckstöcke und Andrucke von Birgit Brandis ©griffelkunst</p>

Druckstöcke und Andrucke von Birgit Brandis ©griffelkunst

<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>
<p>Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst</p>

Jonathan Meese signiert in der Seilerstraße, Hamburg ©griffelkunst

<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>
<p>Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst</p>

Jenny Holzer Edition entsteht ©griffelkunst

<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>
<p>Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst</p>

Drucker Detlef Jäger beim Auftragen der Farbe auf eine Radierplatte ©griffelkunst

Lucie Beppler

C-REIHE, 331. WAHL, III. QUARTAL 2008
Radierungen

1. ohne Titel 40,0 x 52,5 cm / 25,1 x 39,3 cm
2. ohne Titel 52,5 x 40,0 cm / 15,6 x 25,9 cm
3. ohne Titel 52,5 x 40,0 cm / 23,8 x 29,8 cm
4. ohne Titel 52,5 x 40,0 cm / 25,8 x 29,8 cm
5. ohne Titel 52,5 x 40,0 cm / 19,2 x 29,0 cm
6. ohne Titel 40,0 x 52,5 cm / 24,6 x 32,4 cm

Papierqualität: Zerkall-Bütten satiniert 250 g/m2
Drucker: Fritze Margull, Berlin

Das zeichnerische Werk von Lucie Beppler hat die Aufmerksamkeit unserer Jury geweckt und so wurde die in Frankfurt lebende Künstlerin eingeladen, ihre abstrakten Zeichnungen in die Druckgraphik zu übersetzen. Mit Bleistiften aller Härtegrade, aber auch mit Kugelschreiber, Zeichenfeder oder Wachsstiften gräbt und reißt sie ihre dunkel abstrakten Strichführungen ins Papier, sodass wahre Reliefs von feinsten Strukturen entstehen. Die Überführung ihrer Arbeitsweise in die Druckgraphik ist ihr wunderbar gelungen, sodass wir Ihnen nun eine Reihe von sechs schwarz-weiß Radierungen vorstellen können. Sie zeigen dichte Geflechte von unentwirrbaren Linienführungen, aber auch graphisch sich kreuzende Spuren mit klar unterlegten Strukturen.
„Die Zeichnungen oder Das Gewebe der Welt“ überschreibt Mechthild Haas einen Katalogbeitrag zu den Arbeiten von Lucie Beppler. Ihre Beschreibung des zeichnerischen Werkes der Künstlerin lässt sich ohne weiteres auf die Bearbeitung der Radierplatten übertragen: „Wirken die Linien zuerst als offene Form, sind sie doch häufig einer klaren Struktur verpflichtet. So wählt die Künstlerin die Schraffur als einfache Form der Differenzierung und ordnet die Striche parallel und gitterartig, oder die Gespinste entstehen aus winzigen, dicht gedrängten Kreisen. Es ist ein mühsamer, kleinteiliger Prozess, der nicht ohne Anstrengung geschieht sondern mit eiserner Hand und viel Disziplin. Lucie Beppler bedeckt das Papier, durchwirkt es, bis fast jeder Hinweis auf den unberührten Träger, der es war, verschwunden ist, und nur noch der Zeichenprozess und seine Materialien vor Augen stehen. Wenn die Zeichnungen deutlich geschaffene Bilder zeigen, so lösen sich die Bilder doch im Geflecht der Zeichen, aus denen sie hervortreten, auf.“
(In: Lucie Beppler. Zeichnungen, Fotografien, Skulpturen, Hessisches Landesmuseum Darmstadt, 2003, S. 24-29)

Lucie Beppler selbst hat einige Assoziationen zu ihrem zeichnerischen Werk formuliert, die anlässlich ihrer aktuellen Ausstellung in der Galerie Dittmar in Berlin veröffentlicht wurden:

abstrahere – wegziehen wegreißen
Zeichnen ist für mich das intensivste, vielfältigste, bescheidenste Medium, die feinste künstlerische Ausdrucksmöglichkeit. Die universale Primärquelle künstlerischen Denkens. Die Zeichnung ermöglicht differenzierte Aussagen von der persönlichen, energetischen Handschrift über filigrane, fragile, rätselhafte Welten bis zu reflektierten, geistigen komponierten Darstellungen mit konzentriertem Weltblick.
Zeichnungen sind Konzentrate von Zeit und Raum, Zukunft und Vergangen- heit, psychischer, geistiger bis metaphysischer Erfahrung und Denken. Die Linie des Denkens. Mit der Zeichnung bewege ich mich jenseits der illustrativen, ästhetischen, materialistischen Formensprache.
Innerhalb der zeichnerischen Komplexität beschäftigen mich die abstrakten Strichführungen. Zeichnen in der Abstraktion beinhaltet: Offenheit, Autonomie, das Wesentliche, Distanz, bewusster/unbewusster Zugang zu verborgenen Strukturen, Gegensätze, Mikro-, Makrokosmos, assoziative Weite, Leere, Sprachlosigkeit, Geheimnis, philosophische Erkenntnis und eine nicht mögliche Vereinnahmung durch ästhetische und politische Systeme.
Die Auseinandersetzung mit Begriffen wie Reduktion, Deduktion, Transformation intensivieren sich. Zuordnungen wie bezeichnet – gezeichnet / expressiv – existentiell sind ebenso möglich wie konzentriertes Arbeiten mit Linie, Fläche, Raum, Licht, Dunkelheit.
Verschiebungen von der formalen Oberfläche und Struktur zur Undurchdringbarkeit bis zu menschlicher Angst, Beschädigung, Verletzlichkeit und Vergehen entstehen.

(In: Lucie Beppler, Zeichnungen 2000-2008, Galerie Dittmar, Berlin 2008)

331 C1
331 C2
331 C3
331 C4
331 C5
331 C6

Lucie Beppler

1961 geboren in Wetzlar an der Lahn

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